Zur Geschichte Altertheims (Auszug)
Die im Moment nachweisbare Erstnennung Altertheims erfolgte in einer Urkunde aus dem Jahr 815. In dieser Urkunde wird ein Streit zwischen dem Kloster Fulda und dem Bischof von Würzburg beigelegt. Vom 11. bis 15. Jahrhundert gab es in unserer Gemeinde ein Rittergeschlecht, die Ritter von Altertheim. In auswärtigen Urkunden finden sich häufig Hinweise auf die Ritter von Altertheim, die einen Bockskopf in ihrem Wappen führten. Ihre Spur verliert sich zum Ende des 15. Jahrhunderts. Die letzte Nachricht kennen wir von dem Ritter „Heinrich Busch von Langenstein zu Steinbach an der Welz“ aus dem Jahr 1570, als dieser Ritter mit der Reichsacht belegt wurde, weil er seine Schulden bei dem Juden Koloman zu Wertheim nicht bezahlte.
Nach den Rittern von Altertheim kamen unsere Gemeinden zur Grafschaft Wertheim. Graf Michael II. von Wertheim hatte 6 Töchter und einen Sohn, den späteren Grafen Georg II. Von den 6 Töchtern gingen 4 in ein Kloster, eine heiratete einen Grafen Erbach, während die andere den Grafen Wolfgang von Castell ehelichte. 1556 kamen unsere Dörfer als Mitgift dieser Tochter bei ihrer Heirat an den Grafen Wolfgang von Castell. Dieser Heirat haben wir es zu verdanken, daß wir heute zu Bayern gehören und daß Altertheim ein evangelisches Dorf in einer rein katholischen Umgebung geworden und bis heute geblieben ist.
Schlimme Zeiten bedeutete für unsere Dörfer der 30jährige Krieg: So lagerte beispielsweise 1631 Graf Tilly in Unteraltertheim, wo seine Soldaten schlimm gehaust haben müssen. Die Chronik vermeldet, daß in dem Gerichtsbuch für Ober- und Unteraltertheim in den Jahren 1644 – 1654 keine Heiratsabrede eingetragen ist, weil die jungen Männer größtenteils dem Krieg zum Opfer gefallen waren.
Im Zuge des Krieges zwischen Frankreich und den spanischen Niederlanden ab 1672 unterstützten der große Kurfürst und der Kaiser die Holländer. König Ludwig XIV. von Frankreich, besser bekannt als der Sonnenkönig, schickte daraufhin eine Armee unter Feldmarschall Turenne nach Süddeutschland, die sengend, brennend und raubend die Pfalz durchzog. Am 20. September 1673 lagerte Marschall Turenne in Wenkheim. Als auf der Gemarkung Unteraltertheim einer seiner Soldaten erschlagen aufgefunden wurde, ließ Turenne ganz Unteraltertheim niederbrennen. Das ganze Dorf mit Kirche, Pfarrhaus und Schulhaus sank in Schutt und Asche. Auch am 1. Juni 1811 und am 2. Oktober 1838 verwüsteten Brände große Teile von Unteraltertheim. Die Not war in der damaligen Zeit so groß, daß zwischen 1840 und 1847 viele Einwohner nach Amerika ausgewandert sind.
Am 25. Juli 1825 ist der Ortsteil Oberaltertheim fast vollständig abgebrannt.
Bei der Gebietsreform im Jahre 1978 wurde die Gemeinde Altertheim aus den Orten Oberaltertheim, Unteraltertheim und Steinbach gebildet. Gleichzeitig wurde Altertheim der Verwaltungsgemeinschaft Kist zugeordnet.
Wappengeschichte Altertheim Landkreis Würzburg
Geviert von Rot und Silber; in 1 und 4 je eine silberne heraldische Rose mit goldenem Butzen.
Rot und Silber - Zugehörigkeit zu Castell/Silberne Rose - Zugehörigkeit zu Wertheim
Die in der neuen Gemeinde Altertheim zusammengeschlossenen Gemeinden Oberaltertheim, Steinbach bei Würzburg und Unteraltertheim gehörten einst zum Herrschaftsbereich der Grafen von Wertheim; nach deren Aussterben (1556) ging dieses Gebiet an das gräfliche Haus Castell über. Das Castellsche Wappen zeigt die sog. Vierung von Rot und Silber; als Abzeichen der Grafen von Wertheim gilt die silberne heraldische Rose. In der vorliegenden Form diente die Vereinigung dieser beiden Sinnbilder bereits seit 1967 als Wappen der Gemeinde Oberaltertheim. Die neugebildete Gemeinde Altertheim hat dieses Wappen nunmehr in unveränderter Form übernommen.